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Sozialpädagogische (Jugend-)Arbeit mit Fußballfans
Als Reaktion auf die Zunahme von Gewalt im Zusammenhang mit Fußballspielen nahm das Fanprojekt Hannover 1985 seine Arbeit auf und ist heute aus der Fußballwelt von Hannover 96 nicht mehr wegzudenken.
Das Fanprojekt arbeitet nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) Achtes Buch (VIII) - Kinder und Jugendhilfe und ist als Einrichtung in Trägerschaft der Stadt Hannover intensiv in die kommunale Jugendarbeit eingebunden. Ein regelmäßig tagender Beirat - bestehend aus Vertretern des nieders. Kultusministeriums, des nieders. Innenministeriums, der Polizeidirektion Hannover, des Landesjugendamtes, des Vereins für Freizeitpädagogik, der Landeshauptstadt Hannover (Amt für Jugend und Familie), Hannover 96, der wissenschaftlichen Begleitung der Uni Hannover und der Staatsanwaltschaft Hannover - kontrolliert die Arbeit.
Ziele der Arbeit
- (Unter-) Stützung positiver Elemente der Fußballfankultur
- Abbau extremer Haltungen (Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Sexismus)
- Eindämmung von Gewalt durch präventive Maßnahmen, z.B. Hinführung zu gewaltfreier Konfliktlösung
- Installierung und Unterstützung von Selbstregulierungsmechanismen innerhalb der Fanszene
- Unterstützung Jugendlicher bei der Weiterentwicklung ihrer Identität
- Rückbindung jugendlicher Fußballfans an den Verein
- Lenkung der Aufmerksamkeit anderer gesellschaftlicher Institutionen auf die Bedürfnisse Jugendlicher (Fußballfans) und Anhalten zu mehr Engagement im Bereich der Jugendarbeit
Praktische Arbeit
- Aufsuchen fantypischer Treffpunkte (einschlägige Kneipen und Plätze, Konzerte und Sportveranstaltungen)
- Bereitstellung eines zentralen Treffpunktes im Stadion (Fancontainer im Zwingerclub)
- kritische Beobachtung der sich rasend ausweitenden ‚virtuellen’ Fanszene (Internet, Mailinglisten, Newsletter)
- Anwesenheit im Stadion bei allen Spielen von Hannover 96
- Begleitung aller Auswärtsspiele von Hannover 96
Fanprojekte und Fanbeauftragte
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fanprojekte (im Bild Stefanie Bolte und Walter Swiderke) sind keine Fanbeauftragten! Im Unterschied zu den Fanbeauftragten sind die pädagogisch ausgebildeten MitarbeiterInnen der Fanprojekte gänzlich unabhängig vom Verein. Während die Fanbeauftragten der Vereine Serviceleistungen für Fans anbieten (z.B. Organisation von Bus- und Zugfahrten zu den Spielen) orientiert sich die sozialpädagogische Arbeit der Fanprojekte an der Entwicklung innerhalb der Fanszene und beruht auf dem Nationalen Konzept für Sport und Sicherheit (NKSS).
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Aktivitäten des Fan-Projekts:
Fancafe
Mittwochs ist das Fanprojekt von 15 bis 21 Uhr für alle Fans geöffnet. Samstags nach den Heimspielen ist das Fanprojekt von 18.30 bis 21.00 Uhr für alle Fans geöffnet. Diese Zeit können die Fans nutzen, um sich zwanglos zu treffen.
- Treffen und Unterhaltung
- Computer
- Kochen
- Diskussionsrunden und Arbeitskreise
- Live-Spiele im Fernsehen
Sportbezogene Angebote
- Lauftreff
- Teilnahme am Hannover Marathon, SportScheck Nachtlauf, Silvester-Maschseelauf
- Fanliga (Sonntags von 10 bis 14 Uhr)
- Soccer-Fanmasters im Soccer & Racketpark Hannover
- Fan-Finale in Berlin
Fanradio
- Fans machen Radio für Fans - Unterstützung und Begleitung durch das Fanprojekt
Arbeit mit Mädchen und Frauen
- Fußballtraining
- Lauftreff
- Teilnahme am Hannover Marathon, SportScheck Nachtlauf, Silvester-Maschseelauf
- Teilnahme an Fanfußball-Turnieren
U-16 Fahrten
Das Fanprojekt bietet zu Auswärtsspielen von Hannover 96 betreute Busfahrten für junge 96-Fans von 13 bis einschließlich 16 Jahren an (Mädchen dürfen auch älter sein). Voraussetzung für diese Fahrten: Kein Alkohol, kein Nikotin und keine rechtsradikale Musik.
Faninfo
Zu jedem Heimspiel von Hannover 96 bringt das Fanprojekt das vierseitige Faninfo heraus. Hier werden fanspezifische Themen behandelt. Außerdem weist das Fanprojekt auf seine Aktionen und Angebote hin und Fans können Mitteilungen und Grüße loswerden.